Erste urkundliche Nennung des Ortes war im Jahr 1362. In der Urkunde wird von drei Güter in sleufhusen berichtet.
Der Name sleufhusen bedeutete damals "zu den Häusern an der Schleife". Das Wort sleife bedeutete "schmaler Waldweg zum
Schleifen des Holzes".
Schlaifhausen ist heute immer noch eine lange, fast gerade Straße vom Eichelberg in Richtung Wiesenthau.
Daher liegt es nahe, dass damals in der Zeit des Baues des Wiesenthauer Schlosses (zwischen 1150 und 1200) sich einige
Leute an einer Verbindungsstraße vom damals großen Waldgebiet um den Eichelberg nach Wiesenthau niederließen.
Im Laufe der Zeit änderte sich der Ortsname immer wieder, bis später das heutige Schlaifhausen entstand:
Zu Beginn seiner Entstehung stand Schlaifhausen unter der Verwaltung des 1007 gegründeten Bistum Bambergs. Im damaligen Mittelalter galt das Lehenswesen, so dass die Bauern ihre Güter und Felder an Rittern übergaben und es als Lehen betreiben mussten. Als Lehensherren von Schlaifhausen werden über die Zeit immer wieder die Nachkommen des Geschlechts von Wiesenthau aufgezählt, so dass die niedere Gerichtsbarkeit und Dorfverwaltung von Wiesenthau ausgeübt wurde.
Bis 1803 war die Oberhoheit der Bischof von Bamberg. Dies änderte sich jedoch, als durch den Reichsdeputationshauptschluß das ganze fränkische Land dem Kurfürstentum Bayern unterstellt wurde, woraus wenig später das Königreich Bayern entstand.
Im Laufe der Zeit wurde die Leibeigenschaft aufgehoben, so dass Entscheidungen in Gemeindeversammlungen unter Führung eines Gemeindevorstehers getroffen werden mussten und somit 1818 die kleine Landgemeinde Schlaifhausen entstand. Schlaifhausen gehörte ab da an zum Kreisgebiet Forchheim, welches die Verwaltung und die Gerichtsbarkeit im Kreis ausführte. Das Forchheimer Kreisgebiet gehörte zunächst zum Pegnitzkreis und über dem Rezatkreis schließlich zum Obermainkreis, welcher 1838 in Oberfranken umbenannt wurde.
Das Königreich Bayern wurde 1871 ins Deutsche Kaiserreich eingegliedert und nach dessen Ende nach dem 1. Weltkrieg zum Freistaat Bayern, welcher seit 1949 zur Bundesrepublik Deutschland gehört.
1946 wurde Gastwirt Hans Nagengast in der 1. Bürgermeisterwahl ins Amt gewählt, nachdem er nach dem 2. Weltkrieg schon von den Amerikanern zum Ortsvorsteher bestimmt worden war. Nagengast schaffte es sogar von 1950 bis 1958 in den Bayrischen Landtag einzuziehen.
Nachdem Bürgermeister Nagengast aus Altersgründen zurücktrat, wurde 1966 Heinrich Erlwein als sein Nachfolger in das Amt des Bürgermeisters gewählt, welches er bis 1978 ausübte. Somit hatte Schlaifhausen nur 2 Bürgermeister nach 1946.
Die Gemeinde Schlaifhausen wurde schuldenfrei in die Gemeinde Wiesenthau eingemeindet und gleichzeitig der Verwaltungsgemeinschaft Gosberg angeschlossen.
Als eine der ersten Gemeinden in der Umgebung ließ sich Schlaifhausen elektrisches Licht installieren. Kurz darauf folgte der Anschluss an das Forchheimer Telefonnetz.
Bau einer eigenen Wasserleitung. Vorher fand die Wasserversorgung ausschließlich durch einen oberen und einen unteren Brunnen statt.
Bau eines Schulhauses mit 2 Klassenzimmern für sechs Jahrgänge, welches mit der Zeit zu klein war, so dass ab 1968 die Schüler in die neue Grundschule nach Wiesenthau gehen müssen.
Bau der Verbindungsstraße von Wiesenthau nach Leutenbach, welche ursprünglich durch das Dorf verlaufen sollte, dann aber doch um Schlaifhausen gelegt wurde. Der Bau geschah in Handarbeit eines jeden Bürgers zwischen 21 und 60 Jahren, Männer wie Frauen, die jeweils 12 Tage kostenlos arbeiten mussten.
Bau des Rathauses.
Fertigstellung des Wirtschaftswegenetz zu den benachbarten Gemeinden Dobenreuth und Gosberg.
Anschluss einer Trinkleitung Schlaifhausens an den Zweckverband für die Wasserversorgung, der sogenannten Ehrenbürggruppe. Bis dahin war es nicht unüblich, dass in warmen Sommern die Wasserversorgung noch zusätzlich über den Brunnen geleistet werden musste.
Durch Zuschüsse von Land und Kreis wurde der Weg auf das Walberla angelegt, um den Aufstieg zu erleichtern.
Einweihung des Kriegerdenkmals.
Bisher waren die Gefallenen Schlaifhäusner der beiden Weltkriege zunächst nur in Wiesenthau und nach dem Friedhofsbau durch ein einfaches Birkenkreuz mit angebrachtem Stahlhelm verewigt. Im Zuge des Stützmauerbaus um die Kirche wurde jedoch ein eigenes Denkmal aus witterungsbeständigen Nirostablech an der Stelle des damaligen Milchhauses errichtet. Es besteht aus 3 Säulen, die das unterschiedliche Alter der Gefallenen ausdrückt. Das stumpfe Ende der Säulen erinnert an den gewaltsamen Tod der Gefallenen. Das zusätzlich in der Mitte angebrachte Kreuz soll zum Frieden mahnen.
Die Kirche wurde durch Hand- und Spanndienste der Bürger Schlaifhausens geleistet. Die Steine für den Grundbau wurde aus dem nahen Steinbruch herbeigeschafft und die Steine für den Oberbau aus Eggolsheim. Das Bauholz wurde von mehreren umliegenden Dörfern gespendet.
Gründung eines Kirchenbauvereins bestehend aus 58 Familien
Symbolischer Spatenstich
Grundsteinlegung
Hebefeier
Turmbau, Innenausbau, Altaraufbau
Der Friedhof mit der Aussegnungshalle in Schlaifhausen wurde erbaut, da der Friedhof in Wiesenthau für beide Gemeinden zu klein wurde.
Eines der wichtigsten Kirchenfeste war früher der sogenannte "Kränzldoch" an Fronleichnam. Das ganze Dorf wurde mit Fahnen, Kerzen und jungen Laubbäumen geschmückt. Auf der feierlichen Prozession durch das Dorf wurde an geschmückten extra aufgebauten Altäre Station gemacht. Die Mädchen waren mit ihren Trachten und Brautkronen bekleidet. Zudem wurden mehrere Heiligenfiguren getragen. 1998 stellte die Gemeinde eine solche Prozession nach.
Gründung des Bürgerverein Schlaifhausen
Die Freiwillige Feuerwehr wurde durch das Protektorat seiner königlichen Hoheit, des Prinzregenten Luitpold von Bayern, als Mitglied des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes in die Grundliste eingetragen. 4 Kameraden werden als Gründungsmitglieder aufgeführt.
Gründung des Verschönerungsverein Schlaifhausen
14 Bürger aus Schlaifhausen und Leutenbach versammelten sich, um einen Männerchor zu bilden. Anfangs fanden die Treffen noch in privaten Häusern statt, woher sich möglicherweise auf den Namen Unter Uns für den Gesangsverein schließen lässt.
Um sich der Aufgabe zu widmen, den Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkriegs zu gedenken, organisierten sich 14 Personen im Gasthaus Nagengast als Krieger- und Militärverein.
Im noch heutigen Vereinslokal Kroder gründeten 20 junge Schlaifhäusner eine Zimmerstutzengesellschaft mit dem Namen Wilhelm Tell Schlaifhausen.
Anhänger des Fußballsports kamen im danach langjährig als Vereinslokal geführten Gasthaus Schüpferling zusammen, um einen Sportverein ins Leben zu rufen. 24 Anwesende trugen sich als Gründungsmitglieder des FC Schlaifhausen ein.